IWF warnt vor Auswirkungen der Beschlagnahme russischer Vermögenswerte

US-Led Effort to Seize Russian Assets: Impacts and Implications, Concept art for illustrative purpose, tags: beschlagnahmung - Monok

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat davor gewarnt, dass die Beschlagnahmung der russischen Reserven negative Auswirkungen auf das globale Finanzsystem haben könnte.

Um dieses Risiko zu vermeiden, hat der Direktor der Europa-Abteilung des IWF, Alfred Kammer, betont, wie wichtig es ist, rechtliche Unterstützung zu erhalten, bevor Schritte zur Beschlagnahme der eingefrorenen Reserven unternommen werden.

Die EU und andere G7-Staaten haben russische Guthaben in Höhe von rund 300 Milliarden Dollar blockiert, von denen ein Großteil von der belgischen Clearingstelle Euroclear gehalten wird. Diese Gelder haben seit dem letzten Jahr erhebliche Zinsen angehäuft.

Kammer bekräftigte die Haltung des IWF, dass die Entscheidung über die Beschlagnahme dieser Vermögenswerte den zuständigen Gerichtsbarkeiten und Gerichten überlassen werden sollte. Er betonte auch die Warnung der geschäftsführenden Direktorin des IWF, Kristalina Georgieva, vor möglichen unbeabsichtigten Folgen und der Notwendigkeit, die Auswirkungen auf das internationale Währungssystem zu berücksichtigen.

Was die Beschlagnahme von Russlands Vermögenswerten angeht … so sind wir der Ansicht, dass es Sache der zuständigen Gerichtsbarkeiten und Gerichte ist, darüber zu entscheiden.

Alfred Kammer

Der IWF hat bereits früher Bedenken geäußert, dass die Beschlagnahme russischer Vermögenswerte eine Bedrohung für das globale Finanzsystem darstellen und unvorhergesehene Risiken bergen könnte.

Während einige westliche Beamte die direkte Enteignung der Gelder befürworten, sind andere vorsichtig wegen der möglichen rechtlichen Folgen und der Auswirkungen auf das Vertrauen in das europäische Finanzsystem.

In einem kürzlich unterbreiteten Vorschlag schlug der Chef der EU-Außenpolitik vor, die Gewinne aus den eingefrorenen Reserven Russlands zur militärischen Unterstützung der Ukraine zu verwenden, was jedoch auf eine Warnung Moskaus stieß, dass dies katastrophale Folgen haben würde.

Der Sprecher des Kremls erklärte außerdem, dass jegliche Maßnahmen gegen Russlands Vermögenswerte als Diebstahl betrachtet würden und gegen internationales Recht verstoßen würden, was letztlich den westlichen Währungen, dem globalen Finanzsystem und der Weltwirtschaft schaden würde.

Über den IWF

Der Internationale Währungsfonds (IWF) arbeitet daran, nachhaltiges Wachstum und Wohlstand in seinen 190 Mitgliedsländern zu fördern.

Dieses Ziel wird durch die Unterstützung von Wirtschaftspolitiken verfolgt, die die finanzielle Stabilität und die währungspolitische Zusammenarbeit fördern, die für die Steigerung der Produktivität, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Verbesserung des wirtschaftlichen Wohlstands unerlässlich sind. Der IWF arbeitet unter der Aufsicht seiner Mitgliedsländer und gewährleistet so Rechenschaftspflicht und Transparenz in seinem Handeln.